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06.10.2006 Kemnitz (bei Löbau) - City Bericht: Gundolf Zimmermann
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Das rührige Kemnitzer Völkchen führt derzeit nun schon zum neunten Mal das Oberlausitzer Oktoberfest durch. Ich habe mit solchen Volksfesten eigentlich nichts am Hut. Aber gestern Abend verschlug es auch mich mal wieder dorthin. Der Grund dafür war ein gewichtiger: Die Herren von City gaben sich mal wieder die Ehre. Die erste Überraschung gab es an der Abendkasse: 9,99 € Eintrittspreis. Von solchen Eintrittspreisen kann man sonst doch nur träumen. Das freut den Fan und schont die Geldbörse. Das Riesen-Festzelt war gut gefüllt, was bei den moderaten Preisen für Speisen / Getränke und der angekündigten Band City auch kein Wunder war. Ein Maß Bier kostete zum Beispiel 4,00 €. Das machte vielen Besuchern das Warten leichter. Trotzdem gab es gegen 21.15 Uhr die ersten ungeduldigen Pfiffe. Schließlich waren die meisten Leute natürlich gekommen um City zu sehen und zu hören. Um 21.30 Uhr ertönte endlich Goro‘s Geige und City betrat die Bühne. Es war sofort klar, dass die Männer um Toni Krahl hier (fast) ein Heimspiel hatten, denn viele beinharte City – Fan’s aus nah und fern sorgten von der ersten Minute an für Stimmung vor der Bühne. Auch der Sound war sehr ordentlich. Mit „Amerika“ ging es richtig los und Toni sang als letzte Zeile natürlich „und ich bin immer noch hier... in Kemnitz“, was vom anwesenden Volk natürlich dementsprechend gefeiert wurde. Übrigens streichelte Toni während der ganzen Show immer wieder mal die Seelen der Kemnitzer indem er immer wieder erwähnte, dass man in Kemnitz sei. Es ging weiter mit Pyro’s und dem Song „Weil die Erde eine Kugel ist“ vom aktuellen Album. Darauf erfolgten die Begrüßung („...ein unglaubliches Vorkommnis... City ist wieder mal in Kemnitz...“) und die Vorstellung der Bandmitglieder durch Toni Krahl.  Zum ersten Mal während des Gigs ging es dann weit zurück in die City-Geschichte: „Nachts um halb eins“ und „Pfefferminzhimmel“ wurden angespielt und die Arme des Publikum’s flogen in den Himmel und wiegten im Takt mit. Während „Wer weiß“ gespielt wird, wirft der City - Frontmann die obligatorischen City-Bonbon’s ins Publikum. Es folgte zum wohl hundertsten Mal die Einlage „Klaus Selmke hat Geburtstag“ (Die eifrigen City – Besucher erleben das ja öfter;)) und trotzdem sang das Publikum brav „happy birthday“ für den City – Schlagzeuger. Danach erklang mit „Noch‘n Bier“ wieder ein Klassiker aus den 80-er Jahren. Langsam näherte man sich dem ersten Höhepunkt des Gig’s: Toni sagte den Song sehr persönlich an und dann erklang endlich “Tamara“. Für mich kommt dieser Titel live noch besser als auf der „Silberstreif am Horizont“-CD rüber. Sicherlich hatte nicht nur ich dabei die sprichwörtliche Gänsehaut. Doch den Fan’s blieb keine Zeit zu verweilen, denn es ging weiter mit „ganz leicht“ und dem „Glastraum“. Natürlich durfte bei „Glastraum“ die Toni verhüllende Plane nicht fehlen. Das Publikum wurde weiter gefordert mit „Wenn ich mal was sagen will“ und die Stimmung wurde immer besser. Nachdem die Luftballon - Nummer absolviert war, wurde holte Goro seine magische Geige hervor und es wurde „Flieg ich durch die Welt“ vom Album „Am Fenster II“ gespielt. Über „lebenslang“ ging es wieder weit zurück in die Geschichte. „King vom Prenzlauer Berg“, „Unter der Haut“ und „Mir wird kalt dabei“ erklingen. Natürlich wurde, wie seit Jahren üblich bei City, das anwesende Publikum auch beweiskräftig mit der Digicam dokumentiert. Das unvermeidliche Berlin-Lied umrahmt von Pyro‘s durfte natürlich auch nicht fehlen. Abwechselnd wurden im Refrain von Toni und dem Publikum „Berlin“ und „Kemnitz“ besungen. Der offizielle Konzertteil wurde mit „Am Fenster“ beendet. Ob jung oder alt, die Leute standen auf den Bänken und feierten City und ihren größten Hit euphorisch. Auch wenn City sich nach ca. 95 Minuten das erste Mal von Kemnitz und dem Besuchern verabschiedeten, die Kemnitzer hatten noch nicht genug. Es folgten 2 Zugabenblöcke und bei „sieben Tage lang“ und „Casablanca“ kamen sicherlich nicht nur mir Erinnerungen an zurückliegende Zeiten hoch. Den Schlussapplaus hat sich City an diesem Abend wirklich redlich verdient.  Schön, dass City nach all den Jahren immer noch als volksnah bezeichnet werden kann, denn nach dem Gig stand die gesamte Band den Fan’s noch für ein paar Foto’s, Autogramme oder ein paar nette Worte zur Verfügung.  Zusammenfassend kann man sagen, das war ein wirklich gelungener Abend. City zeigte wieder mal Musikalität, Spielfreude und Bodenständigkeit. Abschließend kann ich feststellen, dass City noch lange nicht zum „alten Eisen“ gehört.  Übrigens kommt City am 18.11.06 nach Rammenau bei Bischofswerda ... Drei Mal dürft ihr raten, wo ich an diesem Abend sein werde.