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21.06.2008 Berlin - Gundermann Gedenkkonzert Bericht + Fotos: Peter Günther
Zehn Jahre ist nun schon das traurige Ereignis her, das Gundi körperlich nicht mehr unter uns weilt. Doch trotz allem ist er in vielen Menschen mit seinen Liedern und seiner Lebensart tief verwurzelt. Gundi ist für mich das Sprachrohr des Ostens, nach wie vor, er hat nach der Wende das Lebensgefühl in unserer Region am wahrhaftigsten widergespiegelt. Zu seinem 10.Todestag erinnerte das Label Buschfunk mit einem Riesenkonzert an den unvergessenen Künstler. In den rund 4 Stunden Musikmarathon, ohne großen Umbaupausen, erklangen seine Lieder in den verschiedensten musikalischen Formen. Rock, Polka, traditionell - künstlerisch, liedhaft, rezitativ - alles hatte seine Berechtigung und wurde in der gut besuchten Berliner Columbia Halle begeistert aufgenommen und gefeiert. Das Konzert startete sehr nachdenklich und ergreifend mit Thomas Rühmann und Tobias Morgenstern, welche etwas später die Schauspielerin Winni Böwe bei ihrer ganz eigen Interpretationsart musikalisch begleiteten. Polkaholix, die als nächstes in das Rampenlicht tauchten, gaben mächtig Gas und betonten, das auch Gundi sehr auf die von ihnen vertretene musikalische Richtung gestanden hat. Sehr eindrucksvoll dann die Worte des Berliner Newcomers Toni Mahoni, er sprach mir eigentlich aus der Seele. Gundi hat nicht nur meine Generation mit seinen Liedern geimpft, sondern ihm gelang es auch die junge Generation - eben mit seinen Texten - zu begeistern. In seinen Gundermann Interpretierungen lag dann ganz viel Herzblut, ich konnte um mich förmlich die innere Erstarrung spüren. Dann Silly ... voller Power und herzlichster Ausstrahlung. Dass das Gesangsmikro bei Anna Loos teilweise nicht funktionierte, dafür können die Musiker selbst ja nichts dafür. Das i Tüpfelchen ohne Zweifel dann der Seilschaft Auftritt, den Musikern von Gundis Band. Ihnen merkte man besonders an, dass ihr Auftritt an diesem Tag für sie etwas ganz besonderes war. Da lebten die Instrumente mit den Musikern, gingen die Stimmen und der Gesang tief ins Herz. Auch Axel Prahl gab dann noch sein Bestes und überzeugte zusammen mit seinem Begleiter Andreas Dresen. Das die Randgruppencombo an diesem Abend nicht fehlen durfte, war klar. Die Amateure aus Tübingen interpretierten wie gewohnt Gundis Songs lebhaft und voller Leidenschaft. Das Finale - ein Augen und Ohrenschmaus. Wie sich da die Musiker gegenseitig hochpeitschten war schon beeindruckend und hallt noch jetzt in mir wider. Ein würdiger Abend für einen unvergessen Musiker, Mensch und Denker. Oft denke ich, was da noch hätte alles kommen können ....