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14.11.2009 Frankfurt/Oder - Six Bericht: Agnes
SIX in Frankfurt (Oder). Was für eine Freude. Dreimal hatte ich sie schon live erlebt und nach einem ihrer Konzerte fragte ich, ob sie denn nicht auch mal nach Frankfurt (Oder) kommen würden. Ernie verriet mir, dass sie vor einigen Jahren schon hier aufgetreten seien. Allerdings hatten sie wohl keine guten Erinnerungen daran. Um so mehr war ich erstaunt, dass sie es doch noch einmal versuchten. BB Radio hatte auch ordentlich die Werbetrommel gerührt. Kein Wunder, denn „Geiler isses hier“ schaffte es in die Hörercharts. Mittlerweile haben die Jungs ihr Album „Gefallene Engel“ herausgebracht und dieses zusammen mit ihrem Bandgeburtstag in Lübben gehörig gefeiert. Zu Stefan, Gitarrist und Sänger, sagte ich mal nach einem Konzert, dass es an der Zeit wäre, dass ein neuer Song von ihnen nachrücke. Und so ist es dann auch geschehen. Während des Konzertes kündigte er „In Flammen“ voller Stolz an, was in dieser Woche schon zweimal bei BB Radio gespielt wurde.   SIX sollte nun die Messehalle rocken. Ich hatte mich vorher nicht mehr genau informiert, wann es eigentlich losgehen sollte. Auf den Plakaten stand keine Uhrzeit. Also dachte ich mir, fahre ich so zu halb 8 hin. Eine Karte hatte ich auch noch nicht. So wollte ich dem Ansturm zuvor kommen. Auf dem Parkplatz standen erst ein paar Autos. Vermutlich würden die anderen Besucher erst später eintreffen. Das Foyer der Messehalle war immerhin schon beleuchtet und drinnen bereits das Garderobenpersonal. Später gesellte sich dann noch die Security dazu. Ich klinkte an der Tür. Sie war verschlossen. O.k. dachte ich mir, Einlass ist wohl erst später. Ich ging eine Runde um die Messehallen. Zwei Mädels waren dort auch schon unterwegs. Als ich zurück zum Eingang kam, sprach ich die Zwei an. Einlass wäre um 20 und Konzertbeginn um 21 Uhr. Sie hatten auch noch keine Karten. Eins von den Mädels erzählte mir, dass sie versucht hätte, Tickets in Frankfurt (Oder) zu erwerben, sie aber keine bekommen hätte. Die Wartezeit wurde ganz schön lang. Irgendwann nach 20 Uhr war die Tür dann auf. Endlich im Warmen. Wir durften uns aber vorerst nur im Foyer aufhalten, da der Abendverkauf erst später startete. Zum Glück dauerte es dann doch nur eine knappe Viertelstunde, bis wir Karten erwarben und in die Halle durften. Diese war zur Hälfte durch einen riesigen Vorhang abgeteilt. Davor stand die Bühne. An den Außenwänden und der Hallendecke waren weiße Tücher. Sie strahlten eine wohlige Atmosphäre aus. Es hatten sich auch schon einige Konzertbesucher eingefunden. Für Leib und Wohl zu moderaten Preisen war auch gesorgt. Der Werbestand durfte auch nicht fehlen. Seit meinem letzten Konzertbesuch in Wildau zähle ich zu den Besitzern des Albums und Autogramme habe ich mir dort auch geben lassen. Somit war der Werbestand für mich nicht mehr so interessant. Allerdings ließ sich vor dem Konzert Ernie dort blicken und auch der Drummer spazierte an mir vorbei zum Getränkestand.   Irgendwann überprüfte jemand von der Crew die Instrumente auf der Bühne. Jetzt konnte es ja nicht mehr lange dauern. Plötzlich gingen die Scheinwerfer an. Blaues Licht. Und endlich kamen SIX auf die Bühne. Die Musik setzte ein und Stefan begann die ersten Zeilen von With or without  you zu singen. SIX ist die beste Coverband (nicht nur) die ich bisher gesehen und gehört habe. Und sie sind aus Brandenburg. Sie können Rocken, was das Zeug hält. Mitmachen ist Pflicht! An diesem Abend folgten dann noch einige rockige Nummern mit Unterstützung von Robert Gläser am Bass, Michael Merkert am Schlagzeug, Andreas „Ernie“ Gierscham Keyboard und Uwe Fischer an der Gitarre. Beim Gesang wechselten sich Stefan Krähe, Ronny Walter und als weibliche Unterstützung Nadine Purmann ab. Anja Krabbe war dieses Mal nicht dabei. Sie hat einen großen Anteil am Album, denn viele der Songs stammen aus ihrer Feder. Roberts sanglicher Einsatz kam dann beim „Bierlied“. Wie passend. Frankfurt hat sich schließlich durch sein Bier auch schon einen gewissen Namen gemacht. Und damit auch alle mitsingen konnten, hielt Stefan beschriftete Schilder in die Höhe. Dass er diese manchmal auch kopfherum hielt, störte nicht. Der Text ist durch seine Reime sehr einprägsam. Nach Uns Geht´s Gut legte Robert noch einmal nach und fragte nach unseren polnischen Nachbarn. Denen könne es doch gar nicht gut gehen, nachdem auch dort bald der Euro eingeführt würde. Als Ernie eine Melodie auf seinem Keyboard spielte und Nadine vorn ans Mikro trat, kam einer meiner Lieblingssongs von Silbermond Irgendwas Bleibt. Den hatte sie auch schon im Soundcheck super gesungen. Aber bei der punkigen Nummer Lords of the boards  und bei Heavy Cross zeigte sie, was für eine Stimme in ihr steckt. Und ihre Jungle Drum hörte sich fast echt an. In SIX-Versform sang Ronny vom Vogel, der Hochzeit machen wollte, wobei die Krähe eine besondere Rolle spielte. Das Publikum stimmte beim Fiderallala mit ein. Und wenn er auch bedauerte: Ich war noch niemals in New York, war doch Alles Neu. Wie gesagt Mitmachen ist Pflicht! Und wer keine richtige Lust hat, irgendwann im Laufe des Konzerts packt es jeden, spätestens bei Rammstein. Leider fiel die Engel Feuershow aus, dafür gab´s eine Tonnen-Trommel-Show.   Nach der Pause kamen dann die SIX eigenen Songs dran. Stefans Favorit Zeit und Dich, mein Favorit Gefallene Engel - Songs mit viel Herzschmerz - dagegen Geiler Isses Hier eine Hommage an alle „Hier gebliebenen“. Dabei wurde von den Frankfurt Oderanern und Oderanerinnen ordentlich Stimmung gemacht Stefans Anmerkung dazu: „Ihr seid zwar nicht die Meisten aber die Allerbesten!“   Ein Kompliment. Nicht das einzige an diesem Abend. Ein einziger Coversong ist dann auf dem Album: Zeit Die Nie Vergeht, im Original von Perl. Den mag ich auch. Stefan singt ihn aber nicht einfach nur nach. Obwohl ich finde, dass seine Stimme der von Michael Barakowski ziemlich nahe kommt.   Die Jungs scheinen Fans von den Eisbären zu sein. Knut und Giovanna sind nicht gemeint, sondern der Berliner Eishockey Verein. Diesem widmeten sie ihre EISKALT Hymne. Ich gebe zu, vorher kannte ich nur die von den Puhdys. Bei Amboss oder Hammer ist jeder seines Glückes Schmied, denn Wenn Du etwas wirklich willst … dann werden Wunder war … zieh durch …  mach es klar.   Fast zum Schluss sangen und tanzten Nadine und Stefan the time of my life. Den Höhepunkt, die Hebefigur, meisterten beide mit Bravour. Bei Er gerhört zu mir  rief Nadine zum Einhaken beim Nachbarn auf und so wurde gesungen und geschunkelt. Nach dem letzten Song forderte das Publikum lauthals Zugabe. Nadine und Uwe betraten allein die Bühne. Uwe begann auf seiner Gitarre zu spielen. Die Melodie kam mir bekannt vor. Schon bei der ersten Zeile „another head hangs lowly“ stimmten alle mit ein. Abwechselnd hielt Nadine das Mikrofon in die Menge und es hallte „in your head ... in your head ... zombie ... zombie .... Nadine kam gar nicht mehr selbst zum Singen, sie ließ das Publikum singen. Super Stimmung! Danach kamen auch die anderen Bandmitglieder wieder auf die Bühne und brachten die Halle noch einmal mit Geiler Isses Hier zum Rocken. Vielen Dank! an Stefan, dass er die Band überzeugt hat, wieder nach Frankfurt (Oder) zu kommen. Und wenn ihr in einigen Jahren wiederkommt, rockt ihr ganz bestimmt die Messehalle 1. The show must go on! Eine Frage habe ich allerdings noch: Robert, wer ist eigentlich Henry?