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20.08.2011 Altenhof - Liedersommer Bericht & Fotos: Gabriele Balk
Wie ein „Sommernachtstraum“ – 8. Altenhofer Liedersommer Wer kennt schon Altenhof, wenn er nicht aus der Gegend stammt oder als „Junger Pionier“ zu der Ehre kam, in der Pionierrepublik „Wilhelm Pieck“ am Werbellinseesein zu dürfen? Aber das Motto „Liebe keinen von der Eisenbahn“ lässt vielleicht einige hellhörig werden und die Namen „Haase und Band“ und „Dirk Zöllner“ haben mich als „Einheimischen“ wach gerüttelt, als irgendwann die Pressemitteilung über den Altenhofer Liedersommer in der Randspalte der Lokalzeitung erschien. Spätestens seit dem Konzert der Seilschaft im Berliner Postbahnhof im April diesen Jahres, hat sich der Name „Haase“ in meinen Kopf eingebrannt und die Erinnerung an eine Stimme und ein Konzert, das unter die Haut ging haben mich mobilisiert, den Termin des Liedersommers nicht aus dem Auge zu verlieren. Und da sogar der Wettergott trotz eines verregneten kalten Sommers ein Einsehen hatte, hielt mich am Samstagabend nichts daheim und die Strecke zum Werbellinsee kennt mein Auto im Schlaf. Die Atmosphäre hätte nicht schöner sein können, Sonnenuntergang und ein warmer Sommerabend am See, und Künstler, die hautnah waren und sichtlich Spaß hatten am Spiel. Der Name Carmen Orlet sagte mir bis dato nichts, aber die Sängerin schilderte ausführlich, was es mit „denen von der Eisenbahn“ eigentlich auf sich hatte, sang eigene Lieder und Gundermann Titel, alles live und „unplugged“. Während dessen waren die anderen Künstler im Publikum, lauschten ihren Kollegen, tranken mit den Leuten und hielten ihren Plausch, nichts von „Abschirmung durchs Management“ oder ähnlichem, auch an der Bühne konnte jeder sein, so nah, wie er eben wollte, das ist Konzerterleben einer anderen Kategorie und macht einfach nur Spaß. Haase und Band war für mich einfach der Höhepunkt, sowohl seine Lieder als auch seine kleinen Geschichten, ob es die Teilnahme eines achtjährigen Chorknaben namens Christian an der Montagsdemo in Leipzig war oder die Frage nach dem Sinn der menschlichen Existenz im weiten Universum. Und natürlich auch dabei, Tina…diese wurde dann auch indirekt als Publikumsliebling gefeiert, selbst Dirk Zöllner konnte nicht umhin, sie nochmals auf die Bühne zu holen um mit ihr zu spielen…die Künstler waren an diesem Abend nicht zum Broterwerb auf der Bühne, nein, sie „lebten“ ihre Musik. So kam es dann auch, dass Haase ganz locker allein auf der Bühne noch eine Zugabe spielte während schon etwas umgebaut wurde und seine Band längst wieder unter den Leuten war. Diese Stimmung färbte auch auf die Zuschauer ab, eine lockere ungezwungene Atmosphäre, da wurde gegrillt, getrunken, getanzt, wer wollte machte seine Fotos direkt an der Bühne, direkt neben mir saß ein äußerst sympathischer schon sehr betagter kleiner Herr gemütlich in seinem Campingstuhl, vor ihm ein Stativ mit kleinem Camcorder, niemand störte sich daran. Für mich steht heute schon fest, dass ich auch im kommenden Jahr beim Altenhofer Liedersommer dabei sein werde, danke an die Musiker!