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26.11.2011 Berlin - János Bródy Bericht + Fotos: Ralf Hander
Letzten Samstag konnten wir ein Konzert der besonderen Art erleben. Bródy János war nach 5 Jahren wieder in Berlin, im CHB (Collegium Hungaricum Berlin). Dem gelernten DDR-Bürger besser als ungarisches Kulturzentrum oder Haus Ungarn bekannt. Auch, wenn es heute nicht mehr in der Karl-Lieknecht-Str., sondern am historischen Standort in der Dorotheenstr., direkt hinter der Humboldt-Uni, zu finden ist. Wer ist Bródy János wird sich der ein oder andere Fragen. Bródy János, das ist Illés und Fonográf. Brody hat sehr viele Lieder für Koncz Zsuzsa geschrieben. Für alle, die auch dann noch nicht wissen, wer da auf der Bühne stand, hatte der Gastgeber eine geniale, wie einfache Erklärung (hier sinngemäß wiedergegeben). Von einer Praktikantin einen Tag zuvor gefragt, wer da im Nebenzimmer Gitarre spielt, sagte er: „Das ist Bródy János.“  „ Kenn ich nicht.“ Da antwortete er: „ Stell Dir vor, Du wärst hier in der britischen Botschaft. Dann wäre das Paul Mc Cartney.“ Und dann trat er auf die Bühne, Bródy und seine Gitarre. Es gibt wenige Künstler, die es schaffen, das Publikum nur mit Gesang und ihrem Instrument in den Bann zu ziehen. Noch weniger schaffen es, dabei auch noch die Gefühle der Zuhörer tief drinnen zu erreichen. Und genau das kann Bródy in unvergleichlicher Weise. Das Programm eine wohltuende Mischung aus bekannten und Titeln seiner neuen Scheibe. Bródy selbst mal zurückhaltend, eher schüchtern wirkend und dann wieder schelmisch humorvoll. Leider konnten wir mit unseren bescheidenen Ungarischkenntnissen nicht alles verstehen. Für uns nicht ganz nachzuvollziehen, dass es im Vorfeld Diskussionen gab, ob er die ausgewählten Lieder seiner neuen CD singen sollte. Nur weil die Texte vielleicht nicht jedem gefallen könnten. Eines war Bródy schon immer geradlinig und unerschrocken. Musste er doch in „alten Zeiten“ ins Gefängnis, nur weil er sich vorstellen konnte, wie eine Rose zu sein und die Fahne nicht in den Wind hängen wollte ( a én rósza volnék). Aber die Kritiker haben sich Gott, oder wem auch immer sei Dank, nicht durchgesetzt. Trotz mehrerer Zugaben, irgendwann war dann dennoch Schluss. Wir waren froh, dabei gewesen zu sein und haben die anschließende Autogrammstunde und Möglichkeit, ein paar Worte mit dem Künstler zu wechseln, gern angenommen. An der Stelle Dank an alle, die dieses Konzert ermöglicht haben. Besonders an Jószef Robotka ( www.azvuk.de).