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22.05.2010 Kamenz - Puhdys Bericht: Peter Günther / Fotos: Katrin Domschke
Mit den Eindrücken zu diesem Konzert habe ich bewusst etwas gewartet, wollte mit Abstand meine Eindrücke wiedergeben und musste erst einiges sacken lassen um eine objektive Herangehensweise zuzulassen. Bei schönes Wetter mit angenehmen Temperaturen kamen am Pfingstsonnabend tausende Pilger aus nah und fern zum traditionellen PUHDYS Konzert auf die Hutbergbühne in Kamenz. Schon seit Jahren präsentiert sich die Kultband dort vor einem stimmungsmäßig volksfestlich ausgerichtetem Publikum. In diesem Jahr fungierte als Vorband die Bautzner Cover Band "Querbeet", welche verschiedenste Songs aus Ost und West gekonnt auf ihre Weise darboten. Die im Anschluss daran fungierende a-capella Gruppe "MuSix" hinterließ bei mir einen sehr nachhaltigen Eindruck. Mit einem perfekt abgestimmten Programm überzeugten die jungen Vokalisten durch Vielfalt, handwerklichem Können, Witz und Nähe zum Publikum. Ich denke, dass man da noch viel Überraschendes künftig erwarten kann. Dann der Höhepunkt des Abends. Die PUHDYS. Um es vorwegzunehmen: Ich mag die PUHDYS sehr, sie sind kreativ, arbeiten konstant an neuen Songs, überraschen mit neuen Projekten und bedienen mit ihrer Art des Musizierens eine ganz breite Publikumsschicht. Sie stehen jetzt seit 41 Jahren Jahren auf der Bühne, sind Kult und werden das immer bleiben. Meine Erwartungen an das Konzert in Kamenz waren daher groß, vielleicht zu hoch ... Bevor ich fortfahre möchte ich betonen, das die nachfolgenden Eindrücke meine ganz persönlichen Beobachtungen und Empfindungen widerspiegeln. Die Setliste des Abends bestand aus traditionellen Liedern (wie "Geh zu ihr", "Lebenszeit", "Alt wie ein Baum" u.a.) die nicht fehlen dürfen, sowie Titeln ihres aktuellen Albums (u.a. "Abenteuer", "Hier oben", "Ohrwurm"). Sehr gut empfand ich die Idee für einen neu vorgestellten Song, welcher extra für Kamenz geschrieben wurde, eine Achtungserklärung der PUHDYS für die Treue an die Fans und dem Veranstalter zum traditionellen Jahreskonzert in dieser Stadt. Letztendlich eine wirkungsvolle gelungene Mischung, wobei es dem Konzert sehr gut getan hätte einige Songs mal zu tauschen, zumal die Band da auf eine Riesenauswahl zurückgreifen könnte. Ich denke da z.B. an "Sterne verspäten sich nie", "Nein", "Was vom Leben bleibt" oder "Kleiner Planet". Und da gibt es noch viel mehr ... Ausgezeichnet die optische Untermalung des Konzertes, das war eine Kunst für sich. Passgenau abgestimmt Lasereinsatz und das Spiel der üppigen Scheinwerferbarrieren. Der Sound? Er schwankte ... er klang oft glasklar und druckvoll, dann wieder wie übersteuert. Was ich schmerzlich vermisst habe ist die Nähe und das persönliche Eingehen auf das Publikum durch die Agierenden von der Bühne. Was da kam ist einstudiert und Standard. Mir persönlich fehlt da etwas, denn gerade das macht Konzerte und Live Erlebnisse aus. Die Aktivsten in diesem Zusammenhang waren das Publikum selbst, da kam Hingabe mit Identifikation rüber. Schade, denn damit fehlt mir auch ein bleibender, nachhaltiger Eindruck, was einen positiven Schub auslösen könnte, denn die Texte der PUHDYS sind ja genau darauf fixiert. Alles in allem muss ich für mich feststellen, dass der Auftritt der PUHDYS an diesem Tag mein Herz nicht erreicht hat.