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17.04.2022 Leipzig - Lift Bericht + Fotos: Rüdiger Pfohl
LIFT – Am Abend mancher Tage … Werther Lohse & André Jolig mit ehem. Mitgliedern des Kreuzchors Dresden in der Paul-Gerhard-Kirche in Leipzig Connewitz.
Ja, es gab in diesem Jahr schon Konzerte – sogar mehr als manchmal in den vergangenen Monaten erhofft. Blues in der Kulturbastion Torgau, GENESIS in Berlin und STEVE HACKETT in Dresden, das Artrock-Festival bei Uwe und seinen Freunden in Reichenbach. Aber irgendwie fehlte dabei immer noch etwas Vergangenes – das Gefühl und die Stimmung für den Moment und die Zeit… Dann der Ostersonntagnachmittag in Leipzig mit etwas kreativer Anreise – ein Osterspaziergang am Nachmittag dank umgeleiteter Straßenbahnlinie zur Paul- Gerhard-Kirche in Leipzig, ganz in der Nähe vom um diese Zeit unwirklich ruhigen Connewitzer Kreuz.
Der Gang in die Kirche, die Nachmittagssonne durch die Fenster, die sparsame Dekoration der Band im Altarraum und die Menschen – da war sofort etwas… Pünktlich kurz nach 18. Uhr dann die Musik – das Intro der „Meeresfahrt“ auf der großen Orgel, dann die Stimmen der vier Chorsänger von der Orgelempore und Werther im Altarraum, „Nach Süden…“. Und sofort war es so wie lange vermisst, mehr als nur feuchte Augen. Die Lieder dann, mal mit der Orgel und den Sängern auf der Empore, dann alle mit Piano nach einem Seitenwechsel gemeinsam vorn, die Melodien und Texte die uns so lange begleiten. Nach dem aktuellen und wunderbaren „Admiral“ das so dringende „Der Frieden“ und die ewig nicht mehr gehörten und so lang vermissten Titel „Liebeslied“ und „Vincent van Gogh“ – mit Texter und Leipziger Dichterlegende Andreas Reimann im Publikum – mehr ging eigentlich schon nicht mehr. Die weiteren Lieder, alle in so sparsamen wie ergreifenden Variationen – die Titelliste spricht für sich. Und dann, nicht als Zugabe sondern eigentlich als krönender, auf den Punkt gebrachter uns an Herz gehender Abschluss die Chorsänger allein mit dem alten und doch so aktuellen Lied der Karwoche: „Oh Haupt voll Blut und Wunden…“. Es muss einfach keine volle Arena mit den großen Legenden sein, einfach nur die richtige Musik zur richtigen Zeit am rechten Ort, eine reichliche Stunde fürs Leben – DANKE.