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27.08.2023 Görlitz - Engerling Bericht + Fotos: Peter Günther
Toll, dass die Organisatoren des diesjährigen Altstadtfests Görlitz für den letzten Tag ENGERLING, eine schon sehr lange existierende Band mit den Wurzeln in der DDR, eingeladen hatten. Die zahlreichen Besucher vor der Bühne, die im Regen tapfer ausharrten, wurden mit einem Begeisterung erzeugenden Konzert belohnt. Urwüchsiger, handwerklich perfekt gespielter Blues Rock erschallte über den ehrwürdigen Untermarkt in Görlitz. Die Musiker waren wie in einem Spielrausch, lebten ihre Musik leidenschaftlich aus. Wolfram Bodag, Gesang und Keyboards, würzte das Programm mit kleinen Geschichten zwischen den Titeln, welche nicht einstudiert schienen. Diese Spontanität machte für mich einen großen Reiz aus. Den Bass bediente Manfred Prokrandt, ruhig und besonnen, wie ein Fels in der Brandung stand er auf der Bühne und zelebrierte sein Spiel. Die wahnsinnig tollen Gitarrensoli von Heiner Witte konnten den Zuhörer förmlich verzaubern: mal leise im Hintergrund, dann ganz laut und vordergründig, immer abwechslungsreich. Der Drummer von Engerling, Hannes Schulze, fiel und fällt wegen Krankheit leider eine Weile aus. Tobias Ritter, ein Schlagzeuger aus Dresden, hilft momentan aus und machte seine Sache sehr gut. Es erklangen Titel aus den 48(!!!) Jahren ihres Bestehens, wobei beim Publikum die Titel aus DDR-Zeiten am besten ankamen. So erklangen z.B. „Mama Wilson, „Da hilft kein Jammern“, „Narkose Blues“ und“ Molls Party“ aus dieser Zeit. Ich habe mich sehr über das „Herbstlied“ gefreut, eine Spiegelung der Zeit nach der sogenannten Wende 1989. Ein toller Abend, ein starkes Konzert mit bestgelaunten Musikern von Engerling.
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