In Görlitz gastierte Karat. Ich war gespannt, wie die gestandene Band mit ihrer neuen Rhythmusbesetzung auf mich wirken würde. Das Repertoire ihrer Titelauswahl war fast identisch mit ihrem letzten Auftritt 2021 an gleicher Stelle, nur dass die „Glocke 2000“ nicht mehr dargeboten wurde. Echt schade, gerade dieses Lied war für mich damals ein Höhepunkt ihres Auftritts. Durch das Ausscheiden von Christan Liebig (b) und Michael Schwandt (dr) Ende vergangenen Jahres ist nunmehr nur noch Bernd Römer (g) aus der Karat Besetzung vertreten, als die vielen erfolgreichen Titel entstanden. Das Live-Programm von Karat lebt von den Erfolgssongs der frühen Jahre, fast ausschließlich geschrieben von Ulrich „Ed“ Swillms. Ich denke machmal, was wäre Karat ohne diese alten Song? Ich habe die gestandene Rhythmusgruppe der Band musikalisch sehr vermisst. Gerade das Bass-Spiel in exzellenten Songs wie „Albatros“ oder „Narrenschiff“, welches Christian Liebig so gefühlvoll, voller Seele gespielt hat, ist nach meinem persönlichen Empfinden verloren gegangen. Auch die vielen Feinheiten beim Drums-Spiel habe ich nicht wiederentdecken können. Wie auch?! Einen Qualitätssprung - wie von Karat zuvor angekündigt - konnte ich durch die beiden nun bei Karat aktiven, neuen Musiker Daniel Bätge (b) und Heiko Jung (dr) nicht erkennen. Entgegen meiner ganz persönlichen Eindrücke wurde Karat an diesem Abend vom Publikum frenetisch gefeiert