10.10.2025 Görlitz - Renft
Bericht & Fotos: Peter Günther
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Eine fast ausverkaufte Spielstätte im Gerhard Hauptmann Theater Görlitz erwartete Renft zu ihrem Auftritt.
Sehr deutlich war zu sehen, dass die Mehrzahl der Gäste der Generation entstammte, die ihre Jugend in
der Zeit erlebte, als Renft noch in der DDR aktiv sein durfte.
Schön, dass die Band den Besuchern in Erinnerung geblieben ist.
Sichtbar gut gelaunt betrat Thomas „Monster“ Schoppe, der einzige noch aktive Musiker von Renft,
die Bühne. Bevor der musikalische Reigen begann, erinnerte er an seine früheren Band-Mitstreiter
Peter Kschentz, Peter Gläser, Klaus Renft, Gerulf Pannach, Christian Kunert und Jochen Hohl,
welche maßgebend das Profil der legendären Band geprägt hatten.
Gleichzeitig stellte er fest, dass - nach seinem Empfinden - die nun bei Renft aktiven Musiker die
beste Band aller Zeiten darstellen. Renft heute: Das sind außerdem Peter Rasym (b), Olaf Becker (dr)
und Gisbert Piatkowski (g).
In dem zwei Stunden währenden Konzert erklangen Titel aus der Hoch-Zeit der
Gruppe, die das Publikum frenetisch würdigte und feierte.
Dabei waren u. a. „Liebeslied“, „Wandersmann“, „Gänselieschen“, „Nach der Schlacht“,
„Mama“, „Als ich wie ein Vogel war“, „Was mir fehlt“ und „Lied auf den Weg“.
Besonders habe ich mich über die „Ermutigung“, „So starb auch Neruda“, „Ketten
werden knapper“ und „Besinnung“ gefreut. Natürlich haben „Wer die Rose ehrt“ und
„Der Apfeltraum“ nicht gefehlt.
Obgleich viele Lieder neu arrangiert wurden, offenbaren sie dennoch ihre
ursprünglichen Wurzeln. Dominierend in der Instrumentierung das grandiose
Gitarrenspiel von Gisbert Piatkowski. Das Spiel der Rhythmusgruppe um Olaf
Becker und Peter Rasym im Hintergrund unaufdringlich und dadurch wirkungsvoll
untermalend.
Mit nun 80 Jahren hat Thomas Schoppe seine tragende Rolle auf der Bühne mit
seinem Gesang und der Moderation vortrefflich gestaltet und war immer bemüht,
das Publikum einzubeziehen.
Für mich ein unerwarteter Höhepunkt - sowohl gesanglich als auch instrumental -
die Interpretation des Deep Purple-Titels „Child in Time“.
Renft in Görlitz, das war ein bemerkenswerter Auftritt. Danke dem Gerhard
Hauptmann Theater für die Einladung der Kultband in ihre Spielstätte. Für mich
selbst war es ihr bester Auftritt seit Jahren, den ich erlebt habe.